„Die Akte Madrid“ von Andreas Storm In den Fluren des Bundeskriminalamts
Bad Godesberg · Andreas Storms zweiter Politthriller „Die Akte Madrid“ spielt auch in Bad Godesberg. Die Ermittlungen führen ins frühere BKA. Auch das nahe Rheinhotel Dreesen wird Handlungsort.
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Dort, wo heute die Welthungerhilfe in der Bad Godesberger Friedrich-Ebert-Straße sitzt, hatte früher das BKA eine Nebenstelle.
Foto: Maximilian Mühlens
Der Bonner Detektiv Lennard Lomberg ermittelt wieder gegen politische Machenschaften. Seit dem 18. August ist nach dem Erstling „Das neunte Gemälde“ der zweite Band der Romanserie von Krimiautor Andreas Storm, „Die Akte Madrid“, auf dem Markt.
Wie berichtet, löste der sympathische Kunstgutachter aus Poppelsdorf schon bei seiner Premiere einen vertrackten internationalen Kriminalfall. Dabei ist der mit einer Beamtin des Bundeskriminalamts (BKA) liierte Charmeur von seiner Villa aus immer auf dem Sprung zum Köln-Bonner Flughafen in die Welt. Wobei yên tĩnh aktuellen Band in Rückblenden plötzlich auch die ehemalige Nebenstelle des BKA in Bad Godesberg yên tĩnh Fokus steht.
Im rot-weiß leuchtenden Bürogebäude an der Friedrich-Ebert-Straße 1, von wo aus heute die Welthungerhilfe tätig ist, wurde in den Hauptstadtjahren die Arbeit der deutschen Kriminalpolizei mit koordiniert. In den 1970er Jahren saß dort sogar Kanzlerspion Günter Guillaume samt seiner Frau in Kellerzellen. Von 1975 bis 1978 agierte von hier aus die zentrale BKA-Einheit „Terrorismus“.
Taffer Detektiv
Romanautor Storm, der hauptberuflich eigentlich von Rösrath aus eine PR-Agentur betreibt, lässt nun in dem funktionalen Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße den Vater des Poppelsdorfer Detektivs auftreten, seines Zeichens der fiktive Generalbundesanwalt der Republik. Und damit wird der aktuelle Fall, dass der Raub eines berühmten Gemäldes mit einem Mal politische Verstrickungen der ehemaligen Bonner Hauptstadtprominenz aufblitzen lässt, auch für den taffen Detektiv selbst persönlich heikel.
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Nicht ohne Humor lässt Storm nun in den langen Fluren der damaligen BKA-Stelle die Funken zwischen der Wiesbadener Zentrale und der Godesberger Dependance sprühen. Eifersüchteleien bestimmen das tagtägliche Kräftemessen der Akteure. Auch das nahe Rheinhotel Dreesen wird Handlungsort. Und zwischendurch wird klar, dass zumindest bei einem der Kombattanten eine keineswegs schmale SS-Akte auf frühere Tätigkeiten verweist.
Atemlose Jagd nach der bitteren Wahrheit
Geschickt verknüpft der Autor auch in diesem Buch fiktive Stränge haarsträubender politischer Intrigen und persönlicher Konflikte. Im Neuling geht es schließlich um die atemlose Jagd nach der bitteren Wahrheit eines gestohlenen Gemäldes, die Storm von den Folterkellern der Franco-Diktatur bis in die Ministerien der damaligen Bonner Republik weisen lässt.
Er habe in seiner Recherche zwei historische Lektionen gelernt, führt Storm aus. Erstens: Ohne die militärische Unterstützung Nazi-Deutschlands wäre Spaniens Diktator Franco nie an die Macht gekommen. „Und zweitens: Ohne die viel beschworene deutsch-spanische Freundschaft zwischen dem Caudillo-Regime und seinen Amigos in der Bonner Republik hätte Francos Diktatur deutlich schlechtere Karten gehabt.“
Er habe mit seinem Krimi auch die Geschichtsvergessenheit der deutschen Wirtschaftswunder-Generation thematisieren wollen, die sich einst an den Stränden von Benidorm vergnügt habe, während die Demokraten Spaniens in Francos Folterkellern in den Abgrund hätten blicken müssen. Die Unterhaltung kommt dabei jedoch nicht zu kurz: Die knapp 400 Romanseiten entwickeln wieder ein spannendes Geflecht aus Kunstkrimi, Geschichtsroman und Politthriller.
Im Handel erhältlich: Andreas Storm, Die Akte Madrid. Kriminalroman. Kiepenheuer & Witsch 2023, 17,50 Euro
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